Alte Fischerei am Werbellinsee – da könnte es so schön sein

Samstags am Werbellinsee, die 12 Uhr-Stoßzeit zur Abfertigung der anstürmenden Wochenend-Touristen könnte vorbei und auf der übersichtlichen Terasse der Alten Fischerei ein Plätzchen frei sein. Also folgen wir der Empfehlung eines neuen Bekannten und machen uns auf nach Altenhof. Man kann fast sagen, dass das Örtchen Altenhof über eine eigene Autobahnabfahrt verfügt, so dicht liegt es an der A11 (Abfahrt Werbellinsee). Da kommt man als Berliner ziemlich schnell zur Naherholung an den See oder auch in die Alte Fischerei.

Das Restaurant Alte Fischerei ist direkt in den See gebaut. Unter der Terasse plätschert das Wasser und leider riecht man es auch manchmal. Das ist halt so mit der Natur, dafür kann man dem Restaurant keinen Vorwurf machen. Empfindliche Nasen werden es trotzdem nicht mögen. Die Aussicht von der Terasse entschädigt dafür sehr.

Die Terasse war noch oder vielleicht schon wieder ziemlich voll. Ich schätze, die vielen Rentner trinken zeitig Kaffee. Uns blieb nur ein 4er Tisch an der Seite des Restaurants mit leicht eingeengter Aussicht. Man konnte trotzdem noch die Bote vorbeischippern sehen und es war schön. Die Kellnerein war schnell mit den Karten am Tisch und wir konnten uns einen ersten Eindruck vom Angebot machen. Den ersten Eindruck lieferte dann auch schon die Speisekarte (siehe Bild). Sie war ein von der Veltins-Brauerei gesponsortes Exemplar und hatte schon sehr gelitten. Nicht nur, dass mehrere Seiten halb ausgerissen waren. Sie klebte furchtbar und war auch sonst verdreckt. Da ist man schon mal schön bedient. Da wir aber immer mit den gleichen Voruteilen an die Sache rangehen, kann man bei uns trotzdem noch punkten (Siehe auch den Bericht zum Babel in der Kastanienallee) – Nobody is perfect!

Ich bestellte mir die Forelle Müllerin Art (ca. 11,00 €) und die OrgaQueen den Salat mit gebackenen Barschfiletstücken für 8,50 €.

Die Forelle selbst war außen knusprig gebraten, innen saftig und sehr schmackhaft – leider war sie auch von schmaler Statur. Da hatte ich gehofft, direkt an der Quelle, etwas größeres zu bekommen. Die Kartoffeln und das Mischgemüse schmeckten nicht nur wie aus der Büchse – null Punkte Herr Wirt, das muss doch nicht sein. Sowas essen Sie doch hoffentlich zuhause auch nicht! Warum bieten Sie Ihren Gästen solche faden, geschmacklosen Industriezutaten an? Die Rohkostmischung (links im Bild) kann man auch getrost weglassen.

Vom Salat der OrgaQueen habe ich nur den Barsch gekostet. Der war ganz ok. Zum Rest kann sie selbst was schreiben. Die Bilder vom Pamps sagen aber eigentlich schon alles aus. Schön die Salatsoße aus der Tube über den Fertigsalat aus der Tüte gekippt. Echt zum Liegenlassen!

Im Gegensatz zum Restaurant “Zur Waage” in Leer würde ich hier nur ungern wieder hingehen – nichts lockt, nicht mal die Aussicht von der Terasse. Dieses Restaurant ist so lieblos geführt, dass es einem schon fast um die an sich schöne Location Leid tut.